Nazi-Überfall auf Jugendklub in Cottbus

Am vergangenen Sonnabend, dem 14. Mai 2005, stürmten etwa 20 Rechtsextreme den Jugendklub "Fragezeichen" in Cottbus. Sie drangen gegen 17 Uhr zielgerichtet in die Räume des Klubs ein und griffen Besucher tätlich an. Mehrere Besucher wurden durch Tritte und Schläge so verletzt, dass sie im Krankenhaus ambulant behandelt werden mussten. Innerhalb von fünf Minuten zerstörten die Rechtsextremen Teile des Mobiliars und der Veranstaltungstechnik. Der materielle Schaden lässt sich noch nicht beziffern.

Zur gleichen Zeit war in dem Klub, dessen Mitarbeiter im Stadtteil Sachsendorf ehrenamtlich Angebote für Jugendliche machen, eine Bildungsveranstaltung angekündigt, die über Tendenzen in der rechtsextremen Szene aufklären sollte. Ein für den Abend geplantes Konzert fand statt, nachdem die Polizei den Vorfall aufgenommen hatte und die sichtbaren Spuren des "Rollkommandos" provisorisch beseitigt wurden.

Der Jugendklub erklärt dazu: "Wir sind noch geschockt von dieser Brutalität. Andererseits bestätigt es auf dramatische Weise, dass wir es in dieser Region mit einer äußerst gewaltbereiten rechten Szene zu tun haben. Nach dem Tathergang müssen wir davon ausgehen, dass dieser Angriff in Art einer Kommandoaktion geplant war. Wir werden uns aber von solchen Attacken nicht einschüchtern lassen."

Pressemitteilung von Fragezeichen e.V.

Cottbus, den 15. Mai 2005